Es gibt viele Chroniken
über große Städte, Bilder, Geschichten und Ortsbeschreibungen
aber nur wenige Chronisten wagen sich an Chroniken über kleine
Dörfer heran. Vielleicht weil sie meinen, das es nicht wichtig
genug wäre oder das sich Niemand dafür interessiert. Dabei
haben gerade die kleinen Orte oftmals interessantes zu bieten.
So auch unser Uichteritz.
Im vierten Band des "Neuen preussischen Adels-Lexicon" von
1839 steht unter U. geschrieben:
Uechteritz,
die Herren von,
"Ein uraltes thüringisches
Geschlecht, dessen Stammhaus gleiches Namens bei Weissenfels
liegt. Ausserdem besass es die Güter Freiroda, Lütschena,
Medewitsch, Modelwitz, Roesseln und Spannsdorf, sämtlich in
dem gegenwärtig preuss. Anteile von Thüringen gelegen. Diese
Familie erlosch im Jahre 1793 mit Lebrecht Karl Heinrich v.
Uechteritz."
Im „Lausitzischen
Magazin“ von 1878, von Prof. Dr. E. E. Struve zu Görlitz
herausgegeben, heißt es:
"Das Stammhaus
der Uechteritzer sei ein Edelhof aus Anfang des 14.
Jahrhunderts im Kirchdorfe Uichteritz bei Weißenfels an der
Saale, der zu der Herrschaft Goseck gehöre. Dieses Uichteritz
sei als die Wiege des Geschlechtes anzusprechen. Von hier aus
habe sich der edle Stamm verzweigt."
Eine interessante
Feststellung da der besagte "Edelhof" , zumindest vom Standort
her, auch heute noch existiert.
Wie bereits in dem "alten Uichteritz" in dieser Homepage
erwähnt, taucht der Name „Gebehardus de Uchteritz/Vchteritz“
bereits im Jahre 1292 und 1304
in dem Coppialbuch des Klarenklosters zu Weißenfels auf. Eine
weitere Erwähnung in diesem Kloster benennt „Heinrich von
Uichteritz“, als Zeugen beim Verkauf des Ortes Markröhlitz
an den Ritter Rudolph von Bünau zu Teuchern. Das originale
Schriftstück befindet sich im Domstift zu Merseburg.
Andere Nachweise derer "von Uichteritz" befinden sich im Lehnbuch Friedrich
des Strengen von 1349/50. Dort heißt es:
„Conrad und Otto von Uchtericz haben Lehen erhalten.
In einem alten
Wappenbuche der Leipziger Stadtbibliothek findet man eine
genaue Beschreibung des Wappens derer "von Uechteritz".
Darin heißt es:
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"Die von
Uchteritz führen in einen blauen Schilde zwey Kreutzweiß
übereinander gelegte silberne Schlüssel, auff dem golden
gekrönten Adel. Thurniers-Helm einen dergleichen
auffrechts stehenden silbernen Schlüssel, zwischen
zweyen rothen Elephanten-Rüsseln, die Helm-Decken aber
sind roth und silbern, und zeiget dieses Wappens
Ordnung, daß des Alt-Adelichen Geschlechts Anherr
sothanes Wapen wegen sattsam erwiesener und
festhaltender Treu und Aufrichtigkeit erhalten, weil
auch diß Alt-Adeliche Geschlecht vor undenklichen Jahren
um Lauban ansehnliche Güther bewohnet, und etwan zu
Erbauung gedachter Stadt viel beygetragen, auch
deroselben Auffnahme sich eusserst angelegen seyn
lassen, so ist fast zu glauben, daß deßhalber Herzog
Heinrich von Schweidnitz und Jauer bewogen worden, derer
von Uchteritz silberne Schlüssel, wie wohl in einem
geänderten Schilde, besagter Stadt zum immerwährenden
Andenken her erwiesenen Vorsorge und Wohlthaten zum
Stadt-Wapen zu geben." |
Mehr über die
anderen beiden Zweige derer "von Uechteritz" folgt in kürze. |