Die Orgel der Kirche von Uichteritz

Die Orgel der Dorfkirche zu Uichteritz wurde 1869 von dem damals in Klosterhäseler bei Naumburg/Saale ansässig gewesenen Orgelbauer Wilhelm Heerwagen (1826-1876) erbaut. Wilhelm Heerwagen war vermutlich Schüler in Paulinzella. Er gründete seine Werkstatt 1855 in Klosterhäseler. Der Sohn Friedrich Emil Heerwagen (1858-1935) mußte schon als Zwanzigjähriger die Werkstatt übernehmen, ging aber 1892 in Konkurs. Nach Umsiedlung mit Wiederaufnahme des Werkstattbetriebes 1892 in Bad Kösen siedelte die Werkstatt 1893 endlich nach Weimar um. Es wurden Instrumente kleinerer und mittlerer Größe gebaut, die noch in verschiedenen Kirchen der Gegend um Naumburg, im Unstrut- 
und Geiseltal und dann auch in Ostthüringen (allein hier haben sich 11 Werke erhalten) gebaut wurden. Im Gebiet rings um Naumburg wurden 8, zwischen dem Unstruttal und der Finne 10 Instrumente errichtet; das größte Werk befindet sich in der Stadtkirche zu Bad Bibra (24 Register). Dem Uichteritzer Werk vergleichbar ist die Orgel der Kirche zu Bucha bei Jena. 

Das Instrument welches er in Uichteritz baute verfügt über folgende Dispositionen:

Hauptwerk: Principal 8´
Bordun 16´
Hohlflöte 8´
Gambe 8´
Principal 4´
Gemshorn 4´
Quinte 2 2/3´
Terz 1 3/5´
Oktave 2´
Mixtur 3 fach
Oberwerk: Salizional 8´
Flöte traverse 8´
Octavbass 8´
Pedal: Violinbass 16´
Subbass 16´
Octavbass 8´
Manuale: C-f 3
Pedal: C-c1
Pedalkoppel
Manualkoppel
Schleifladen
Winddruck 72 mm WS
2 Keilbälge (übereinander)
Stimmungsart: gleichschwebend
Stimmtonhöhe: a1 = 440Hz bei 15°C
Mechanische Spiel- und Registertraktur