FAMILIENGESCHICHTLICHE BETRACHTUNGEN

über

ERDMANN NEUMEISTER

 

Vorfahren & Eltern   *   Geschwister   *   Ehe   *   Nachkommen   *   Tod

 

Vorbetrachtung

Familiengeschichtliche Untersuchungen können nie einem Anspruch auf Vollständigkeit gerecht werden. Zum einen ist es unwahrscheinlich, daß alle schriftlichen Quellen bekannt, erforscht und ausgewertet werden können und zum anderen bleibt auch dann noch ein unvollständiges Bild, da nicht jede Quelle frei von der Subjektivität des Autors ist.

So möge auch der vorliegende Text nur als Versuch des Verfassers betrachtet werden, ein wenig Licht auf die familiären Verhältnisse Erdmann Neumeisters zu werfen.

 

 

Vorfahren

Erdmann Neumeisters Vorfahren lassen sich väterlicherseits bis zu den Großeltern und mütterlicherseits um einige Generationen mehr in die Vergangenheit verfolgen.
Dabei fällt auf, dass es unter seinen Vorfahren und Verwandten mütterlicherseits einige Theologen gab. Nicht zuletzt der Umstand, dass Erdmanns Großmutter Sara, geb. Francke viele Jahre bei der Familie in Uichteritz lebte, mag dazu beigetragen haben, der Tradition zu folgen und Erdmann auf einen priesterlichen Lebensweg zu führen.

Hier nun Erdmann Neumeisters Vorfahren in kurzer Übersicht als Ahnenreihe:

1. Erdmann Neumeister

Proband

     
2. Johann Neumeister 1642 - 1716 Eltern  
3. Margarete Francke 1637 - 1732    
     
4. Jacob Neumeister ? - ? Großeltern  
5. Margarethe Thieme  ? - ?    
6. Friedrich Francke 1611 - 1638    
7. Sara Blauschmied ? - 1695    
     
12. Bartholomäus Francke 1576 - 1651 Urgroßeltern  
13. Margaretha Juditha Wagner 1584 - ?    
     
24. Bartholomäus Francke 1546 - 1609 Alteltern  

26. Johannes Wagner ? - ?

   
     
48. Bartholomäus I. Francke * ca.1490 - 1553 Altgroßeltern  

49. Margarethe ? - ?

   
     

Zu den einzelnen Vorfahren liegen folgende detaillierte Informationen vor:

 

Eltern

 
2.
 
Johann Neumeister  wurde am 14. April 1642 in Wurzbach geboren. Er starb am 26. Apr. 1716 in Uichteritz. Er wurde am 29. Apr. 1716 in Uichteritz bestattet. Er heiratete Margarete Francke am 28. Aug. 1665.  
     
 
Geburt:

Mögliches Geburtsdatum: 14. April 1642, bestätigt durch „Familienstammtafel Bartholomäus Francke e.V. Weida“, 6. Ausgabe 1999, Tafel X, Blatt 12 Nr.99, ebenso dasselbe Datum angegeben im Hamburger Staatsarchiv
(Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969, lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz), beide jedoch ohne Angaben über Quellen.

Die Wurzbacher Kirchenregister geben lt. Pfarrer Zell erst ab 1686_Auskunft, da die älteren Exemplare dem großen Kirchenbrand zum Opfer fielen. Bemerkenswert ist außerdem, dass bis heute nicht weniger als 10 Einträge unter „Neumeister“ im Telefonverzeichnis dieses kleinen Ortes in der Nähe des Rennsteiges zu finden sind.
 
Ehe:

Die Hochzeit wird vom Staatsarchiv Hamburg und dem Familienverband Francke einheitlich mit dem 28.8.1665 angegeben. Beide geben keine Quellen an. Der Familienverband Francke nennt als Hochzeitsort Eula bei Berga. (Quelle: "Nepker-Chronik) Eula ist heute Ortsteil von Berga nahe Weida / Greiz
 
Leben:

Nach: Pfarrer Lamprecht, Uichteritz 1988:
"... Johann Neumeister, Ludimagister, Custor und Organist zu Uichteritz, vermutlich seit 1664. Er ... Joh. Neumeister hat besonders die Kirchenmusik gepflegt (Vokal- u. Instrumental-Musik). Er war in seiner Gemeinde sehr beliebt. Das geht daraus hervor, dass er nicht weniger als 14 mal u. er u. seine Familienmitglieder zusammen 52 mal nur hier in Uichteritz Patenstellen versehen haben. Sein Name stand auch auf unserer sog. Feierabendglocke, die im 1. Weltkrieg abgeliefert werden musste. ......."
 
   


 

Um die Ausbildung seines Sohnes Erdmann zu finanzieren, nahm Johann Neumeister einen Kredit bei der Uichteritzer Kirchenkasse auf. Man hofft, in Kürze dazu weitere Details aus den Uichteritzer Kirchenrechnungen erfahren zu können.
 
Tod:

Sterberegister Uichteritz 1716, Seite 240, Nr.6
" den 26. April ist H. Johann Neumeister, Schulmeister alhier vormittags gegen 10 Uhr gestorben, und darauff den 29. April mit einer Leichen Predigt Text: Meinen Jesum laß ich nicht, weil Er sich vor mich gegeben, begraben worden. Er war im Amte 53 Jahre und hat das Kirchenbuch gut geführet." Not: Mag. Kaemmerer Pr. "
 

 
3.
 
Margarete Francke wurde am 28. Mai 1637 in Weida getauft. Sie starb am 1. Dez 1732 in Uichteritz. Sie wurde am 5. Dez. 1732 in Uichteritz bestattet.
   
  Taufe:

Kirchenbuch Weida (welches den Stadtbrand im 30jährigen Krieg überstanden hat): 1638 Seite 14 Nr. 26

"Den 28. May ist getauft worden eine Tochter Margaretha, der Vater ist Friedrich Francke, Bürger und weisbecker, die bathen sein H Friedrich Rost, Schreiber, Hanns Hamans Bürger u. weisbecker und Nicol Starkloff, Bürger u. Fleischhauers Hausfrau"
Der Name der Mutter ist nicht angegeben. Zu den Eltern sind keine weiteren Eintragungen vorhanden. Die Aufgebotsbücher in Weida beginnen erst 1685. Da müßte Margarethe längst verheiratet gewesen sein. (Brief von D. Frieser, Pfarramt Weida Mai 2002)
   
  Abweichungen:

Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969, lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz
"...über Margaretha Francke liegen deri verschiedene Geburts- bzw. Taufdaten vor:
Das Staatsarchiv (Hamburg) schreibt :"Geboren am 23.9.1637". Dieses Datum ist vermutlich aus der Altersangabe im Sterberegister zu Uichteritz errechnet.
Der "Familienverband Bartholomäus Francke zu Weida e.V." sagt: "Margaretha Francke wurde getauft am 2.5.1637. Belegt wird dieses Datum nicht.
Sowohl das Evang. Kirchenamt als auch das Stadtarchiv Weida nennen aufgrund des lückenhaften Kirchenbuches von 1633-1638 den 28.5.1638 als Tag der Tauf
   
  Ehe:

Die Hochzeit wird vom Staatsarchiv Hamburg und dem Familienverband Francke einheitlich mit dem 28.8.1665 angegeben. Beide geben keine Quellen an. Der Familienverband Francke nennt als Hochzeitsort Eula bei Berga. (Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal- Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969, lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz)
Eula ist heute Ortsteil von Berga nahe Weida / Greiz
   
  Tod:

Sterberegister Uichteritz 1732 Seite 252 Nr. 5
" den 1. Dezember abends gegen 8 Uhr ist Fr. Margarete Neumeisterin, H. Johann Neumeisters Ludimoderatorius nachgelassene Witwe allhier, eine gebohrene Frankin von Weyda, 95 Jahr 2 Monate, 1 Woche u. 4 Tage alt, gestorben und den 5ten dieses mit einer Leichenpredigt. Text: Ps.71 V.9: Verwirf mich nicht (Anm.d.Verf.:...in meinem Alter u. verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde.), begraben worden.
   
 

   
  Kinder

Ihr Sohn Erdmann Neumeister wird gelegentlich als mit 9 Geschwistern versehen bezeichnet. Er selbst schreibt 1714 nur von sich und seinen 3 Schwestern.
In den Stammtafeln Francke X. Nr.99 werden 7 Kinder von 1668-1679 genannt (ohne Namen) lt. Staatsarchiv Hanburg war sie Mutter von 2 Söhnen und 5 Töchtern, Großmutter von 30 Enkeln und Urgroßmutter von 43 Urenkeln.

 
 
Großeltern
 
4. Jacob Neumeister starb vermutlich vor 1686. Er heiratete Margaretha Thieme.
   
  Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969,  lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz
 
"... Das Hamburger Staatsarchiv gibt als Großvater des Pastors Erdmann Neumeister einen Weinhändler Jacob Neumeister aus Würzbach bei Lobenstein in Thüringen an. Gemeint ist Wurzbach, ein kleiner Ort.
Das ev.-luth. PfarramtWurzbach teilte mit, daß im Jahre 1686 eine Feuersbrunst die Kirchenbücher vernichtet habe. In dem schwer leserlichen Register von 1686-1708 komme der Name Neumeister sehr oft vor, jedoch kein Jacob Neumeister. Dieser ist also vermutlich bereits vor 1686 verstorben.

Der einzige Weinhändler, der nach 1686 erwähnt wird, ist der am 22.2.1691 beerdigte Johann Neumeister aus Wurzbach. Möglich, daß es sich um einen Bruder des Jacob Neumeister handelt....."

Bemerkenswert: Erdmann Neumeister als Enkel des Jacobs führt einen Anker mit Weinrebe (!!) im Wappen.

   
   
5: Margaretha Thieme  starb am 28. Apr. 1701 in Wurzbach.
   
  Als Vorfahrin vermutet, jedoch nicht sicher nachgewiesen.
Quelle: "Nepker-Chronik „
"...immerhin fand das Pfarramt Wurzbach im Sterberegister eine Frau Margaretha Neumeister unterm 28.4.1701 verzeichnet. Dazu würde passen, daß das Staatsarchiv Hamburg Jacob Neumeisters Frau als eine 'Margaretha Thieme oder Thiemin' bezeichnet. ..."

 
6. Friedrich Francke wurde am 30. März 1611 in Weida geboren. Er starb 1638 in Weida. Er heiratete Sara Blauschmied.
   
  Erwähnung im Taufeintrag seiner Tochter Margaretha in Weida 1638 als" Bürger und weisbecker".

Quelle: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 12 Nr. X.98
Das 5. Kind, des Bartholomäus Francke, also der jüngere Bruder vom Superintendent Johannes Francke (siehe ebenstehendes Bild) war der Bäcker Fridericus (Friedrich) Francke (* 30.03.1611, + 1638 beides in Weida). Mit seiner Frau Sara Blauschmied hatte er eine Tochter Margaretha (* 2.5.1637, + 1.2.1732 in Uichteritz)
1633 Bäckerknecht, 1636 Bäckermeister, wohnte in der Brüderstraße (wahrscheinlich Nr.4) unweit des Hauses seines Bruders Barthol

 

7.  Sara Blauschmied  starb im April 1695 in Uichteritz
   
  Vermerkt in: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 12 Nr. X.98
Sara Blauschmied starb am 27.4.1695 in Uichteritz

KB Uichteritz S.233:
Den 27 April Ist Henn Neumeistern seine Schwiegermutter Frau Sara Helmsauerin begraben worden.

Sara geb. Blauschmied, oo I. Francke, muß offenbar noch ein 2. Mal verheiratet mit „Helmsauer (??)“ gewesen sein:


 

 
 
Urgroßeltern
   
12.
 
Bartholomäus III. Francke wurde 1576 in Weida geboren. Er starb am 23. Jan. 1651 in Markersdorf. Er heiratete Margaretha Juditha Wagner 1601/1602 in Burkersdorf.
   
  Pfarrer in Markersdorf
* 1576 in Weida, besuchte die Schule in Weida, studierte ab 1589 in Freiberg/Sa., ab 1594 Theologie in Leipzig und wurde am 8.10.1601 ordiniert und als Substitut in Markersdorf eingeführt, 1644 in den Ruhestand versetzt, Besitzer des 17. Gutes in Hundhaupten, welches dem Kloster Kronschwitz zinste.
Heiratete 1601 oder 1602 (Trauregister Burkersdorf erst ab 1604 vorhanden) in Burkersdorf Margaretha Juditha Wagner
Quelle: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 2 Nr. X.7

Nebenstehendes Bild: Kirche zu Markersdorf

 

   
   
13. Margaretha Juditha Wagner  wurde am 29. Nov. 1584 in Burkersdorf geboren
     
  Heiratete 1601 oder 1602 (Trauregister Burkersdorf erst ab 1604 vorhanden) in Burkersdorf (Bild der Kirche nebenstehend)
Bartholomäus Francke aus Weida,
älteste Tochter des Pfarrers Wagner in Burkersdorf, geboren am 29.11.1584. (Q.: Nepter-Chronik)

Quelle: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 2 Nr. X.7
Kinder:
Juditha 24.8.1603
Johannes 2.11.1604
Jacobus 31.3.1606
Margaretha 18.2.1608
Friedrich 30.3.1611
David 30.12.1612
Christina 21.5.1615
Bartholomäus 12.4.1620

   
14. Georg Blauschmied .aus Weida.
   
  Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969,
lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz S.41

Als Vorfahr sehr wahrscheinlich, jedoch nicht sicher nachgewiesen.

 
15. Judith Lauhns  wurde am 29. Mai 1654 in Weida bestattet
   
  Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969,
lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz S.41

Als Vorfahrin sehr wahrscheinlich, jedoch nicht sicher nachgewiesen
 
 
Alteltern
   
24. Bartholomäus II. Francke  wurde 1546 in Weida geboren. Er starb 1609 in Weida.
   
  "Schrammbarthel", Stadtrichter in Weida, geboren 1546, gestorben 1609 jeweils Weida
erste Ehe 1574, zweite Ehe (ohne Datum)
studierte in Leipzig ab Wintersemester 1573, bis sein Stiefvater Hans Schramm starb und er den
Gasthof übernehmen muß. 1582 kauft er ein Haus auf den Wieden für 55 Schock. 1584 wurde er
zum "Geordneten der Gemeine" gewählt und unterstützte den Rat der Stadt bei der Berechnung und
Verteilung der kurfürstlichen Landsteuer, wofür er auf Grund seiner größeren Mühe eine höhere
Entschädigung als die übliche erhielt. 1592 gehörte er bereits dem Rat der Stadt Weida an und starb
als Stadtrichter.
Quelle: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 1 Nr. X.6
 
   
26. Johannes Wagner
   
  Pfarrer in Burkersdorf
 
 
Altgroßeltern
   
48.

Bartholomäus I. Francke  wurde um 1490 geboren. Er starb 1553 in Weida. Er heiratete Margarethe im 1544 in Weida.

   
  "Barthel", Gastwirt in Weida
geb. um 1490, gestorben 1553, über weitere Ehe(n) ist nichts bekannt, heiratete in nach 1544
Weida mit Margarethe verwitw. Nattermüller,
Quelle: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 1 Nr. X.0

Ein Hans Francke aus Jena wanderte gegen 1480 nach Weida aus und ist vermutlich mit dem 1488 in Weida
genannten Bürger Hans Francke identisch,.
Damit als Vater des Bartholomäus sehr wahrscheinlich, aber nicht nachgewiesen
.
 
   
49. Margarethe
   
  verwitwete Nattermüller
Quelle: Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, Blatt 1 Nr. X.0

Kinder:
1. Peter * um 1515, + nach 1579, zahlt 1542 als Besitzer von Haus, Kuh und 2 Schweinen Türkensteuer
2. Katharina (Käthe) * zwischen 1515-1530, Ehe mit Tuchscherer Matthes Gabriel, Weida
3. Anna * zwischen 1515-1530, Ehe mit Simon Zeiner, + vor 1552
4. Bastian (Bastel) * um 1532 bzw. vor 1533 in Weida, 1557 als Besitzer von Haus, Äckern, Garten u. Vieh genannt
5.Thomas ("der Schramme") * um 1533...45 in Weida, + zw. 1575...84 Weida
6. Bartholomäus (Schrammbarthel), *1546, +1609, Stadtrichter in Weida
 

 
Mögliche weitere Vorfahren
   
96 Hans Francke
   
  Im Jahre 1488 wird ein Bürger mit dem Namen Francke erstmals in Weida erwähnt. Es handelt sich
dabei um den Leineweber Hans Francke. Zwei weitere Träger dieses Namens, Hans d. J. und
Bartholomäus, sind als Söhne von Hans d. Ä. anzusehen. Mit ihnen werden in Weida und
Umgebung eine Reihe von Trägern des Namens Francke genannt, deren Verwandtschaft zu der
Familie der späteren Inhaber der Lederfabrik Heinrich Francke nicht nachzuweisen ist, jedoch nahe
liegt. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang ein 1480 in Jena erwähnter Hans
Francke. Ließe sich die Identität des Hans-Jena mit Hans-Weida und zusätzlich die Verwandtschaft
zu der „Gerberfamilie“ Francke nachweisen, so ließen sich die Vorfahren zurückverfolgen bis zu
einem 1259 in Jena genannten Bürger Walterus Francke

Quelle:
Dr. Heinrich Francke
Westerwaldstr. 14
56335 Neuhäusel
 
192 Hencze (Heinrich) Francke
   
  Hencze (Heinrich) Francke, Gerber in Jena, Besitzer eines Hauses in der Johannisgasse und
Jenergasse, Spittelmeister, genannt 1453-1509.
   
384 Claus Francke
   
  Claus Francke, Gerber in Nollendorf, genannt 1406-30
   
768. Hermann Francke d.J.
   
  Hermann Francke d. J., Bürger, Ratsmann und Kämmerer, genannt1368-77 und 1388-95.
   
1536 Hermann Francke
   
  Hermann Francke, Bürger in Jena, Ratsmann, genannt 1348-64.
   
3072 Dithericus Francke
   
  Dithericus (Theoderich) Francke, Bürgermeister, Inhaber der Marktmühle in Jena, genannt1316-1349
6144 Heinricus Francke .
   
  Heinricus Francke, Bürger in Jena, genannt 1283-1307, gest. 1316
   
12288 Waltherus Francke
   
  Waltherus Francke, Bürger in Jena, genannt 1259
   
 
Geschwister

Eine Bedeutung des Vornamens ERDMANN nennt das Ökumenische Heligenlexikon:
„Vorname für den nach dem Tod eines Kindes bzw. nachgeborenen Bruder - um ihn mit der Erde zu verbinden...“

Aus der nachfolgenden Geschwisterliste wird deutlich, dass diese Namensbedeutung durchaus zutrifft. Vor Erdmann Neumeisters Geburt ist der erstgeborene Knabe Johann Friedrich verstorben.

Das Hamburger Staatsarchiv erwähnt in seinen Aufzeichnungen über Erdmann Neumeister ebenso wie die im Uichteritzer Pfarrarchiv vorliegende Nepker-Chronik insgesamt 7 Kinder des Schulmeisters Johann Neumeister, ohne jedoch einzelne Namen oder gar Daten zu nennen.
Mit dem Fund aller 7 Taufeinträge in Uichteritz konnten diese zwei Hinweise nun als richtig bestätigt und belegt werden.

Erdmann Neumeister schreibt selbst im Januar 1714 in der Widmung seiner „Priesterlichen Lippen...“ an seine Eltern über deren Liebe und Zuwendung:
„... ein Gleiches werden auch meine drey Schwestern mit den Ihrigen zu rühmen haben.“

1714 muss es also insgesamt 4 Neumeister-Geschwister gegeben haben.
Wie wir sehen werden, belegen auch hier die Kirchenbücher Erdmann Neumeisters Worte.
Seine drei Schwestern, die das Erwachsenenalter erreicht haben, waren Maria Dorothea, Dorothea Elisabeth(a) und Johanna Sophia. Letztere ist eine Ahnfrau des Verfassers.

Hier nun die Auflistung aller 7 Kinder des Ehepaares Johann Neumeister und Margarethe:
 
1. Kind: Maria Dorothea Taufe:  1666    17. Juli KB1(1623-1673) Blatt 41r
       
2. Kind: Elisabetha Sophia
 
Taufe: 
Begräbnis: 
1667    13. Nov.
1667    22. Nov.
KB1(1623-1673) Blatt 42v
KB1(1623-1673) Blatt 56v
       
3. Kind: Johann Friedrich
 
Taufe: 
Begräbnis: 
1669    22. Okt.
1669    9. Nov
KB1(1623-1673) Blatt 59r
KB1(1623-1673) Blatt 56r
       
4. Kind: Erdmann Taufe: 1671    14. Mai KB1(1623-1673) Blatt 60
       
5. Kind: Sara Justina
 
Taufe:
Begräbnis:
1674    5. August 
1674    23. August
KB2(ab 1677) Blatt 53r
KB2(ab 1677) Blatt 226v
       
6. Kind: Dorothea Elisabetha  Taufe: 1675    4. Sept.  KB2(ab 1677) Blatt 54r
     
  1700    Ehe mit Pastor Gerber in Goseck (er starb 1719)
1726    Ostermontag in der Saale ertrunken, 14 Tage darauf gefunden u. begraben
 
     
7. Kind: Johanna Sophia Taufe: 1679    12. Nov. KB2(ab 1677) Blatt 58v
 
 

Die Eltern Johann und Margarethe hatten meist bedeutende Persönlichkeiten aus örtlichem Adel und Geistlichkeit bzw. andere angesehene Personen als Paten für ihre Kinder gewinnen können.

Bemerkenswert ist, dass zuerst der Vater des Kindes erwähnt wird, dann das Kind mit seinem Namen und danach in epischer Breite die Paten mit allen Titeln und Ehrungen. Wollten die Paten sich der Nachwelt in schillernden Farben präsentieren oder hat hier ein überstolzer Vater versucht, vom Glanz und der Ehre der Paten etwas auf das Kind abfärben zu lassen? Hier mag ein jeder sich sein eigenes Urteil bilden.

Dem Autor liegen Fotos aller Kirchenbucheinträge vor. Da jedoch dem heutigen Leser das Entziffern der alten Handschriften gemeinhin schwer fällt, wurde hier auf die Abbildung der Geschwistereinträge (bis auf die von Erdmann) verzichtet.

Hier nun der volle Wortlaut der Taufeinträge aller 7 Kinder, soweit lesbar:

  1666 KB1(1623-1673) Blatt 41r
Denn 17. July ist Johann Neumeisters der Zeit Cuso et organ... Uichteritz Töchterlein Maria Dorothea getaufft, deren Pathen Frau Dorothea Sophia, deß WohlEhrenVesten Vorachtbaren und Wohlgelahrten Herrn Johann Friedrich Launers (?) Cammerschreibers zu Naumburgk Eheweib, Jungfer Maria, deß Ehren Vesten und Wohlweisen Herrn Barth. Sädlers zu Weyda geliebte Tochter und Herr Samuel Helmsauer HochAdl. (Mititz?)ischer Verwalther zu Eula.


1667 KB1(1623-1673) Blatt 42v
Denn 13. Novembris ist Johann Neumeisters derzeit organ. et Lud. Töchterlein (nil?) Elisabetha Sophia getaufft Test: dieHochEdelgebohrene Jungfer Maria Elisabetha Vonn Pöllnitzin Zu Goseck, Frau Dorothea Sophia, Herrn Christian Trillers Parrers alhier Eheweib und Tit. Herr Jeremias Dietz, Pfarrer zu Goseck.


1669 KB1(1623-1673) Blatt 59r
Denn 22 Octobr. ist Johann Neumeister Schuldienern ein Sohn Johann Friedrich getaufft, Test. Der WohlEhren Veste Vorachtbare und Wohlgelahrte Herr Davis Dathe Fürstl. Sächs. Fröhneschreiber Zu Weißenfelß, der WohlEhren Veste Vorachtbare Wohlweise und Kunsterfahrene Herr Justavus Mauritius ... Apotheker Zu Weißenfelß, undt Frau Barbara, deß WohlEhren Vesten Vorachtbaren und Wohlgelahrten Herrn Gottfried Manns seel. Hinterlaßene Frau Wittbe.

  1671 KB1(1623-1673) Blatt 60r
Denn 14 May ist Johann Neumeistern hiesigen Schulmeister ein Söhnlein Erdmann getaufft, Test. der Wohlerwürdige, Vorachtbare und Wohlgelahrte Herr Nicolaus Triller, Pfarrer zu Markröhlitz; der Ehrenveste und Kunsterfahrene Herr Gottfried Oettel, Bader und Wundtarzt zu Weißenfels, Jungfer Maria Sättlerin, Herrn Samuel Helmsauers*, Verwalters zu Eula, Stieftochter.

(* Anm. d. Verf.: Hierbei könnte es sich um den 2. Ehemann von des Täuflings Großmutter Sara geb. Blauschmid, verwitw. Francke, verh. Helmsauer handeln. Vermutet, nicht bewiesen)


1674 KB2(ab 1677) Blatt 53r
Denn 5 Augusti ist Johann Neumeistern dieser Zeit Schuldiener Töchterlein Sara Justina getaufft, Test: Jungfer Maria Justina des Wohl EhrenVesten, Vorachtbaren und Wohlgelahrten Herrn Ernst Christoph Homburgs Gerichts Schreibers Zu Naumburgk Eheliche Tochter, Frau Dorothea des Wohl Ehrwürdigen Vorachtbaren und Wohlgelahrten Herrn Mag. H. Wolfgang Ruhdorffs Pfarrers zu Grosen Jehna Eheliebste undt Herr Christoph Demuth, Fürstl. Sächs. (Heygereuter?) Zu Freyburgk.


1675 KB2(ab 1677) Blatt 54r
Denn 4 Septembr. ist Johann Neumeistern Schulmeistern eine Tochter Dorothea Elisabetha getaufft. Test: Herr Johann Taubart, J. U. Cand. Undt Actuarius bey den löbl. Stadt Gerichten Zu Naumburgk, Frau Catharina Elisabetha, Herrn Christoph Ursini, Direct. Musici vocalis und Cantoris zu Naumburgk Eheliebste, und Jungfer Maria Dorothea, Herrn Elia Frauendorffs Raths (...) und Handels Mann in Naumburgk geliebte Tochter.
... Dorothea Elisabeth Neumeister wude copulirt 1700 26 Novbr mit Herrn Pastor Gerber in Goseck, welcher 1719 starb, von ihr ertrank ein Sohn Ostermontage 1726 in der Saale und wurde 14 Tage darauf gefunden und hier begraben. Notirt den 2 September 1828 M. Kaemmerer Pr.



1679 KB2(ab 1677) Blatt 58v
Denn 12 Novembr nachmittags umb 1 Uhr ist meine Tochter ..des Schul Meisters Neumeisters.. Johanna Sophia in diese Welt gebohren, und denn 14 dieses Zur Heil. Tauffe durch folgende Personen befördert worden; Die hochedel Gebohrene, Groß Edelreiche u. Hoch Tugend Begabte Jungfer Dorothea Hedwig gebohrene Pölnitzen auf Goseck. Die Hoch Edel Gebohrene großen Ehrenreiche u. Hoch Tugens Begabte Frau Maria Magdalena Von Stolzen gebohrene Dobenecken uf Storkau und der Wohl Ehren Werte, Groß Achtbare u. Wohl Rechtsgelehte Caspar Heinrich Rose Hoch Achtb. Pölnitzscher Schösser zu Goseck.
 

Eine Person fand in keinem der 7 Taufeinträge Erwähnung: die Mutter !
Auch hier bleibt es dem geneigten Leser überlassen, diesen Fakt zu bewerten.

 

 

Ehe

Erdmann heiratete Johanna Elisabeth Meister,  Tochter von Christoph Meister und Anna Sophia Hebersberger im 1696/1697 in Weißenfels. Johanna wurde am 7. Aug. 1678 in Halle/S. in der Kirche Unser lieben Frauen" getauft. Sie starb am 5. März 1741 in Hamburg und wurde am 14. März 1741 in Hamburg in der Kirche St. Jacobi bestattet.

   
  Taufe:

Ev. Kirche Unser Lieben Frauen Halle/Saale 1678 Seite 422 Nr.84:
7.August H. Cammerdiener Christoph Meister eine Tochter getauft, heißt Johanna Elisabeth. Die Pathen seien: Fr. Martha Elis. H. Landrentmeister Johann Cilian Stissers Eheliebste, H. Secretaryi , George Andreas Becker und Frau Magdalena, H. Geheimts-Cämmerer Johann Möschels Eheliebste.

(Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969, lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz)

Ehe:

Quelle:
Artikel "Erdmann Neumeister zum 250. Todestag" von Heinz Bretschneider
in: Weißenfelser Heimatbote 15.Jg Heft 4, Dezember 2006

"Die Eheschließung von Erdmann Neumeister mit Johanna Elisabeth Meister muß wohl in
Weißenfels gewesen sein, man nennt den 24. November 1697, andere Angaben sprechen auch von
1696. Im Trauregister der Weißenfelser Marienkirche ist die Eheschließung weder 1696 noch 1697
enthalten, es fehlt das Trauregister der Weißenfelser Schloßkirche (vorhanden erst von 1724-1746)...

...Seine Frau, Johanna Elisabeth geb. Meister, mit welcher er seit 1697 in glücklichster Ehe gelebt
hatte, war im Jahre 1741 heimgegangen. Sie hatte ihm dreizehn Kinder, acht Söhne und fünf
Töchter, geboren von denen Neumeister fünfzig Enkel sehen durfte. Einer seiner Söhne, Erdmann
Gottlieb, wurde 1739 Diakonus an St. Jakobi und als dieser schon 1742 starb, wurde ein anderer
Sohn, Erdmann Gottwert, dessen Nachfolger. Der älteste Sohn, Erdmann Gotthold, wurde
Superintendent in Eckartsberga. .."


Kinder:

1. Wilhelmina Eleonora ~25.8.1698 Weißenfels
2. Phillippine Friderica ~ 25.8.1704 Weißenfels
3. Caroline Ehrenmuth ~24.9.1705 Weißenfels
4. Erdmann Gotthold *11.7.1708 Sorau,
5. Erdmann Gottlieb (nach 1708)
6. Erdmann Gottwerth (dritter Sohn) *1712, + 7.8.1715
7. Erdmann Gottwerth (vierter Sohn) *15.11.1718
8. Adolphine Christiane, (* vermutl. zw. 1697...1704)
9. Augustine Elisabeth
10. Ernestine


Tod:

Der Tod seiner Frau Johanna Elisabeth geb. Meister wird uns mit den genauen Sterbedaten in dem Hamburger Katalog der Leichenpredigten. gemeldet: "+ 5.3.1741, Trost-und Trauergedicht»" Das Läutebuch der Kirche St« Petri in Hamburg vermerkt als Beerdigungstag den 14. März 1741: "Neumeister, Herrn Pastoris Neumeistor s. Seel.Fr. Eheliebste ist zu St« Jacobi begraben und hier geläutet."
Das Staatsarchiv schreibt: "Am 14.März (1741) wurde sie zu St Jacobi beigesetzt. Zu St. Jacobi wird lediglich im Einnahmebuch, Grab- und Erdgeld, auf ihr Ableben Bezug genommen. Dort heißt es am l0. März 1741: 'Von Sr. Hoch Ehrw. Herrn Pastors Neumeister wegen seiner seel. Frau Liebsten, welche vorerst in Johann Beckhoffen Begräbnis Nr. 282 eingesetzet worden, wurde mir gesandt an doppelt Erdgeld M 6.-, vor die besten Glocken zu läuten M. 7,- Alleine da bey gestrigen Conventu derer Herren Juraten auf meiner expressiven Anfrage einhellig geconcludiret ward, nur vor diesesmahl dem Herrn Pastorin nichts davor abzunehmen, so habe alles wieder zurückgesandt, und die Erlaubnis Zettul gratis ausgegeben, seynde jedoch alles ohne die allergeringsten consequence vors Künftige geschehen,"
Die verstorbene Ehefrau des Hauptpastors Erdmann Neumeister erhielt also ein Begräbnis auf Hamburger Staatskosten. Korrektermassen wird jedoch dabei festgehalten, dass diese Kostenübernahme keinerlei Verpflichtung für die Zukunft und ähnliche Vorkommnisse beinhalte.

 

 
Kinder:
Quelle: "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969,
lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz, Seite 34:
 
     
1. Wilhelmina Eleonora ~25.8.1698 Weißenfels  
   
  Taufregister Weißenfels Schlosskirche, Seite 56:
"Den 25 August 1698 Herrn Magister Erdmann Neumeistern, Praeposisto zu Bibra eine Tochter Wilhelmina Eleonora. (Paten:) 1. Frau Anna Sophia, Herrn Christoph Meisters, Hochf. s. Küchemeisters alhier Liebste (die Großmutter), 2. Frau Margaretha Neumeisterin (d. and. Gr.M.)
3. H. Johann Christian Scheibler, Kauff- und Handelsmann in Leipzigk, an dessen Stelle H. Christian Edelmann, Hchf. Sachs. Cammerschreiber."

 
   
2. Phillippine Friderica ~ 25.8.1704 Weißenfels, +1704,
   
  Taufregister Weißenfels Schlosskirche S. 84:
"Den 25. Aug. 170o4 dem Hoch Fürstl. D. Hoff Diacono u. Informatori Tit. Herrn Mag-. Erdmann Neumeistern eine Tochter Phillippine Fridcrica. (Paten:)
1. Fr. Clara Regina, Tit Hrn.Doct. Christian Friedrich Lauhns in Naumburg Eheliebste.
2. H. Johann Neumeister Inspektor der Hochedel. Pöißlnitzischen Güter (Großvater)
3.Fr. Johanna Magdalena Herrn Johann Bachmanns Hoch Fstl. S. Cammerdieners Eheliebste,"

Sterbe- u» Begräbnis-Register Weissenf els/Saale. Jahrgang 1704, S.581:
"Herrn Mag. Erdmann Neumeisters des Hoff Diaconi Kind ist abends gratis be Erdigt worden."
 
   
3. Caroline Ehrenmuth ~24.9.1705 Weißenfels, 1.Ehe 1723 Brandt, 2. Ehe Müller  
   
   Weißenfels, Schloßkirche Taufe 1705 Seite 115
Den 24. Sept. 1705 dem Hoch Frstl. Diacono und Informatori Herrn Mag. Erdmann Neumeistern Tochter Carolina Ehrenmuth. (Paten): 1. Frau Sophia Elisabetha Tit. Herrn Johann Elias Cranders S. Zeitzischen Raths und Renthmeisters Ehel., 2. H. Johann Bachmanns Hoch Frstl. Sächs. Weißenfels. Cammerdiener. 3. Frau Maria Dorothea Tit. Hrn. Andreas Steinhausers, Königl. Pachters u. Ambts-Mannes Eheliebste.
 
   
4. Erdmann Gotthold *11.7.1708 Sorau, + 1781 Hamburg
   
"Fam. Geschichtl. Blätter", 29.Jg. 1931, Seite 50 unter "Die Pfarrherren des Kreises Eckartsberga" von
Studienrat Dr. Liebers, Kassel:
"Neumeister, Erdmann Gotthold, geb. Sorau 11,7.1708, Sohn des dortigen Superintendenten und späteren ersten Predigers zu St, Jacob in Hamburg, stud. 1726-29 Wittenberg, danach Predigtamtskandidat zu Hamburg, von 1733 an Eckartsbergaer Superintendent, gest. 1781."
Hierzu Staatsarchiv Hamburg am 18.9.1947: "Erdmann Gotthold Neumeister, Sohn des Hauptpastors Erdmann Neumeister zu Hamburg, geb, 1708 in Sorau»*, stand 1746 als Pate bei der Taufe von Magdalena Susanna Neumeister, einer Tochter seines Bruders Erdmann Gottwerth Neumeister, Diakon zu St. Jacobi in Hamburg,"
 
   
     
5. Erdmann Gottlieb (nach 1708, zweiter Sohn), +7.3.1742 Hamburg
   
Aus dem Lexikon d. Hamb. Schriftsteller: "Erdmann Neumeisters zweiter Sohn, Erdmann Gottlieb, ward 1739 als Diakon zu St. Jacobi eingeführt und als dieser bald starb, folgte ihm 1742 sein dritter Sohn, Erdmann Gottwerth auf derselben Stelle."
Hierzu "Bibliographie Erdmann Neurmeisters": Nr l0l "Rede bei der Ordination seines Sohnes Erdmann Gottlieb Neumeisters, Hamb. 1739."
Nach Wangelin: "Aus einem Katalog für Leichenpredigten und andere Personalschriften: Neumeister, Erdmann Gottlieb, Diaconus an der Jacobs-Kirche v. Hamburg, + 7.III.1742 Trauer- und Trostgedicht."
 
   
6. Erdmann Gottwerth (dritter Sohn) *1712, + 7.8.1715
   
Sterberegister Weißenfels: Seite 795:
" 7.Augustus 1715. Erd Mann Gott Werth Neu Meister, Herrn Erdmann Neu Meisters des von Sorau nachen Hamburg beruffen Priesters 3 jähr. Söhnlein ist den 4. Augusti auff der Reise unter Wegs in Marck Randstedt verstorben u. auff hohe Anordnung über gesetzt am 7. Augusti nächtl. bey gesetzet worden"
 
   
7. Erdmann Gottwerth (vierter Sohn) *15.11.1718
   
Nach dem Tode des kleinen Erdmann Gottwerth I. wurde, wie oft üblich, der nächste Knabe wieder mit demselben Vornamen getauft. Erdmann Gottwerth II. wurde am Dienstag, 15. November 1718, abends 1/2 9 Uhr, in Hamburg geboren.
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Werkverzeichnis TWV 3:44, Kantate zur Priesterweihe von Erdmann Gottwert Neumeister
 
folgende Reihung unsicher: (Q.: Lexikon Hamb. Schriftsteller)
   
8.

Adolphine Christiane, (* vermutl. zw. 1697...1704)

   
  Nach "Lexikon Hamb. Schriftsteller": Adolphine Christiane Neumeister heiratete 1719 am 28.11. den Kaufmann J.S. Krause in Breslau. Sie dürfte in der Lücke zwischen 1697 und 1704 geboren sein.
   
9. Augustine Elisabeth
   
  (nach Lexikon Hamb. Schriftsteller)
Augustine Elisabeth Neumeister heiratete am 27.11.1726 den Prediger Chr. Wilhelm Vollard zu Mühlhausen. Diese Heirat erwähnt auch Hildegard v. Marchthaler in ihrer Arbeit "Heiraten auswärtiger Geistlicher auf Hamburger Gebiet von 1583 - 1800" in Farn. Geschichtl. Blätter", Jg. 1938 Seite 177. Bei ihr heißt die Braut jedoch Anna Elisabeth, und der Bräutigam Volland, Pastor in Mühlhausen. Nach dieser Quelle fand die Hochzeit in St. Jacobi statt, wurde also wohl von Erdmann Neurmeister selbst vollzogen.

 
   
10. Ernestine Maria
   
  Nach den Quellen ("Lexikon Hamb. Schriftsteller" und Hildegard v. Marchthaler in ihrer Arbeit "Heiraten auswärtiger Geistlicher auf Hamburger Gebiet von 1583 - 1800" in Farn. Geschichtl. Blätter", Jg. 1938 ) heiratete Ernestine Maria Neumeister in Hamburg am 6.5.1731 Johann Daniel Klug, Prof. Theol. zu Dortmund.
   
 
Weitere Nachkommen (soweit erforscht)
 

Aus:"Lexikon Hamb. Schriftsteller":

Carolina Ehrenmuth Neumeister heiratete am 3.2.1723 den Dr. med. Mich. Brandt, später zum zweiten Mal Johann Nikolaus Müller aus Erfurt, seit 1735 Arzt in Hamburg. Mit ihrem 2. Mann hatte sie einen Sohn, den Dichter

Johannes Gottwerth Müller

1743 Hamburg – 1828 Itzehohe
folgen sie hierzu dem Verweis zur Lebensbeschreibung des „Müllers von Itzehohe“ im Internet von Alexander Ritter, Dr.phil.habil., Privatdozent für Literaturwissenschaft (Universität Hamburg)

 
 
Tod

Der Uichteritzer Heimatforscher Bringfried Schatz schreibt hierzu:
 
  Gegen Ende des Jahres 1755 stellte sich aber bei dem Vierundachtzigjährigen eine fast völlige Erblindung ein, so dass er die Kanzel nicht mehr besteigen konnte. Seine letzte Predigt hielt er am 19. Sonntag nach Trinitatis in Veranlassung des Jubelfestes des Augsburger Religionsfriedens über Jes. 26, 2-4. Am Morgen des 18. August 1756, wenige Wochen nach einer verfehlten Augenoperation, entschlief er unvermutet, sanft und selig. Seine lebendige Hoffnung hatte er in dem Liede: „Da ich mich hier eingefunden“ mit den Worten ausgesprochen:

„Jesus lebt, so sterbe ich nicht, Und in solcher Zuversicht
Fahr ich, erdensatt und müde, Hin zu ihm in Freud und Friede.


Seinen Sarg hatte er schon bei Lebzeiten anfertigen lassen; er stand seit Jahren auf seinem Saal. In seinem Testament hatte er sich gegen die neuaufgekommene Mode der Abendleichenbegängnisse ausgesprochen und verlangt, wie es christlich sei, am Tage beerdigt zu werden. So geschah es auch. Nicht nur seine dreiundsechzig Kinder und Enkel, ganz Hamburg betrauert den Tod des geliebten Mannes. Am 25. August wurde er in der Jakobikirche (siehe nebenstehendes Bild) feierlich beerdigt. In zahlreichen Leichenschriften, in Poesie und Prosa wurden seine Verdienste gepriesen und sein Tod betrauert. In der deutschen Gesellschaft zu Leipzig wurde unter Gottscheds Vorsitz eine Trauerfeier veranstaltet, bei welcher ein Hamburger die Gedächtnisrede hielt über das Thema: „Der Ruhm eines echten Gottesgelehrten bleibt nach seinem Tode in stetem Andenken.“

 

 

 

 

 

In der Hamburger St. Jacobi Kirche ist nach den Verheerungen des 2. Weltkrieges nur noch ein einziges Dokument mit Hinweis auf Neumeisters Begräbnis vorhanden. Die Überreste der Gebeine aus den durch Bomben zerstörten Gräbern wurden gesammelt und erneut beigesetzt.

 

Nachwort

Vorstehende Informationen beruhen auf folgenden Quellen:

  1. Kirchenbücher I. und II. im Pfarrarchiv Uichteritz
  2. "Nepker-Chronik 11. Teil" von Carl Sträßer, Wuppertal-Barmen, Steinkuhle 3 vom 20.1.1969, lagernd im Pfarrarchiv Uichteritz
  3. Sammlung „Neumeister“ von Bringfried Schatz
  4. Stammtafeln Francke, 6. Ausg. 1999, Tafel X, "Familienverband Bartholomäus Francke zu Weida e.V."
  5. Kirchenregister Weida
  6. Archiv und Bibliothek der Landesschule Schulpforte
  7. Internetpräsenz der St. Jacobi Kirche Hamburg
  8. Staats- u. Universitätsbibliothek Hamburg

Mein Dank geht an folgende Personen, die bei Recherchen und Bereitstellen von Quellenmaterial große Hilfe geleistet haben: (Reihung ist keine Wertung)

  • Herrn Bringfried Schatz, Heimatforscher in Uichteritz
  • Herrn J. Hornickel, Kirchenvorstand und Hüter des Pfarrarchivs in Uichteritz
  • Herrn Pfarrer Lamprecht, Uichteritz
  • Herrn Dr. Heinrich Francke, Neuhäusel für den "Familienverband Bartholomäus Francke zu Weida e.V."
  • Frau D. Frieser vom ev. Pfarramt Weida
  • Frau Petra Dorfmüller, wiss. Bibliothekarin und Archivarin in Schulpforte
  • Herrn Pastor Petric, St. Jacobi zu Hamburg

Die Ergebnisse meiner vorliegenden Betrachtung im Zusammenhang mit meinen weiteren genealogischen Forschungen sind im Internet frei abrufbar unter www.vocalitas.de/genealogie.

Bienstädt, im Mai 2007

Uwe Riedel

 
Nachwort zum Nachwort :o).

Ich möchte hiermit Herrn Uwe Riedel meinen großen Dank aussprechen. Herr Riedel hat durch sein Wissen über Erdmann Neumeister, seinen Fachverstand und durch sein Engagement in Archiven und Kirchenbüchern zu stöbern die Neumeisterseiten extrem bereichert.

Dafür ein dickes DANKE ...Bringfried Schatz - Webmaster.