Glück zu du
schöne Strasse
Glück
zu / du schöne-strasse /
Wo lauter zucker-rosen blühn /
Und wo mich zwey magnete ziehn.
Denn wenn ich mich verführen lasse /
So grüßt nur dich mein froher fuß /
Daß ich dir manchen gang des tages schencken muß.
Hier scheinen zwey galante sterne /
Ach wenn ihr wunderschönes licht
Durch die beglückten fenster bricht /
So sieht mein herz den glanz von ferne /
Woran es sich gewünscht ergötzt /
Und dieses lustrevier vor einen himmel schätzt.
Die
pracht der schönen morgenröthe
Kan nimmermehr so schöne seyn /
Als dieser purpurgleiche schein.
Und hemmt ein widriger comete
Bißweilen den vergnügten lauff /
So geht doch dieses paar dadurch viel schöner auf.
Wofern zwey Venus-sterne wären /
Gewiß / so hätt ich längst gedacht /
Als müsten sie bey tag und nacht
In diese gasse niederkehren.
Wiewohl so macht der holde schein /
Daß sie der schönheit nach zwey sonnen müssen seyn.
Umfangt
mich doch mit euren strahlen /
Erwärmet die verliebte brust.
Mein mund verspricht / die süsse lust
Mit tausend küssen zu bezahlen.
Mein herz ist zwar ein dunckel thal /
Doch in die klüffte fällt auch offt ein schöner strahl.
Wiewohl
so starcke sonnen-blitze /
Die doppelt auf die seele gehn /
Getrau ich mir nicht auszustehn.
Empfind ich nur von einer hitze /
So macht sie mir das herz so heiß /
Daß ich vor solcher glut ganz keine kühlung weiß.
Ich
muß zum lichte meiner seelen /
Das mir vergnügte blicke schickt
Und den verliebten geist erquickt /
Doch mit der zeit nur eine wehlen.
Allein sie sind fast gleicher krafft /
So bleibt mein blödes herz inzwischen zweiffelhafft.
Ach eine läst recht wunderschöne /
Zumahl wenn das entzückte licht
Durch die geschwärzten wolcken bricht /
Und diese nennt sich - - -.
Doch lob ich den / der das erräth.
Die allerschönste heißt: wie denn? - - - - .